Unsere Ziele

Das Wahlprogramm der Wählergemeinschaft Aktive Alternative Villmar (AAV) 2021 – Ziele, die wir auch als „Bündnis 90 / Die Grünen“ erreichen wollen:

Förderung der Vereine und des Ehrenamts: Voraussetzung für ein „kulturelles Miteinander“

Mit dem 2015 gegründetem Kinder- und Jugend-Parlament übt Villmar eine Vorreiter-Rolle in der Region bezüglich der Beteiligung von Jugendlichen aus. Ausgehend von einem Antrag im Jahr 2013 von Gertrud Brendgen und dank des Engagements der Jugendpflegerin Cornelia Döring und den Mitgliedern des KiJuPa ist hier etwas Großartiges entstanden.

Auch zukünftig müssen die Jugendlichen in das politische Agieren aller Gemeindegremien eingebunden werden, um die demokratische Teilhabe sicher zu stellen.

Funktionierende Jugendräume gibt es, allerdings noch nicht in allen Ortsteilen. Hier suchen wir im Dialog mit der Jugendpflegerin und den Jugendlichen nach Lösungen.

Zeitgemäße Kindergärten und ausreichend Kinderkrippen-Plätze

„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“ – getreu dieser Weisheit ist es für uns keine Frage, dass jeder Ortsteil einen Kindergarten braucht.

Die Ansprüche an die Institution Kindergarten sind in den vergangenen 20 Jahren enorm gewachsen. Das liegt zum einen an den familiären Gegebenheiten: Die Zahl der Alleinerziehenden wächst, immer öfter sind beide Elternteile berufstätig. In beiden Fällen sind Väter und Mütter auf eine hohe Flexibilität der Betreuungszeiten angewiesen. Außerdem erfordert das zunehmende Wissen um die frühkindliche Entwicklung neue Methoden. Die Gemeinde als Träger der Einrichtungen muss die Voraussetzungen dafür schaffen, dass ein reibungsloses Miteinander zwischen Eltern und Erziehern gelingt.

„Funktionierende“ Kindergärten mit ausreichender Kapazität sind ein Muss, wenn junge Familien in Villmar heimisch werden sollen.

Seit dem 1. August 2013 gilt der Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in Kindertagespflege bereits ab dem vollendeten ersten Lebensjahr.

In der Villmarer Kinderkrippe werden derzeit etwa 10 Kinder im Alter von 6 Monaten bis zum Erreichen des regulären Kindergartenalters betreut. Betreiber und Eigentümer des Gebäudes, dem ehemaligen Schwesternhaus, ist die katholische Kirche. Im Zusammenhang mit der notwendigen Sanierung des Schwesternhauses sollen zehn neue Plätze entstehen. Die Gemeinde muss sich mit 340.000 Euro beteiligen, eine entsprechende Verpflichtungsermächtigung wurde mit dem Haushalt 2020 verabschiedet. Die AAV stellt sich keinesfalls gegen zusätzliche Krippen-Plätze. Allerdings sollte die Umsetzung sowohl bezüglich der Räumlichkeiten als auch der Leitung in Gemeindehand liegen.

Wir fordern daher, dass geprüft wird, wo und wie andere Krippenplätze geschaffen werden können. Zusätzlich soll ein Aufruf über die Verwaltung initiiert werden, der für eine Ausbildung von Tagesmüttern und Tagesvätern innerhalb der Gemeinde wirbt.

Erhaltung und Belebung der alten Ortskerne

Die Ortskerne sollen „lebenswert“ bleiben und wo immer möglich zum Anziehungspunkt für die Bürgerinnen und Bürger werden.

In diesem Zusammenhang fordert die AAV die Inanspruchnahme von Förderprogrammen des Landes Hessen, die die Förderung privater und öffentlicher Maßnahmen der Ortskernbelebung im gesamten Gemeindegebiet zum Ziel haben und eine Fortschreibung des kommunalen Programms zur Förderung von Umbau- und Erhaltungsmaßnahmen in den Ortskernen.

Neubaugebiete in den Ortsteilen sind sicher nötig, um jungen Familien eine Möglichkeit zu geben, den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen. Trotzdem sollte hier mit Maß gearbeitet und der Flächenverbrauch zu Gunsten einer naturnahen Umgebung im Auge behalten werden. Deshalb müssen Konzepte entwickelt werden, die dem Leerstand in den Ortskernen vorbeugen. Auch hier gibt es Möglichkeiten, attraktive Wohnflächen für junge Familien zu schaffen.

Einen Tourismus fördern, von dem Gäste und BürgerInnen profitieren

Der Marktflecken hat für Gäste einiges zu bieten: Historische Gebäude und Gebäude-Ensembles in den Ortsteilen, ein Marmor-Museum, naturnahe Rad- und Wanderwege – und natürlich die Lahn.

Gerade bezüglich des Kanu-Tourismus durch Aumenau und Villmar müssen Konzepte entwickelt werden, allerdings unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. Ein großes Problem für die Anwohner sind beispielsweise die „Hinterlassenschaften“ der Anleger. Hier muss überprüft werden, inwieweit man die Kanu-Verleiher in die Pflicht nehmen kann.

WC-Anlagen an den Haupt-Anlegestellen in Villmar und Aumenau wären für Paddler und Anwohner eine im wahrsten Sinne „erleichternde“ Maßnahme.

Barrierefreiheit

Ein „barrierefreier Marktflecken“ muss angestrebt werden. Öffentliche Einrichtungen aber auch Freizeit- und Kulturangebote müssen für alle erreichbar sein. Die AAV regt an, den VdK und Selbsthilfegruppen bei entsprechenden Planungen, die auf Gemeindeebene stattfinden, miteinzubeziehen. Empfehlenswert wäre es, einen Behinderten-Beauftragten oder Behindertenrat einzurichten, um den Forderungen nach Barrierefreiheit gerecht zu werden.

Natur- und Umwelt fördern – hier geht mehr!

Jeder Einzelne hat es in der Hand, wie unsere Zukunft aussieht. Aber auch die Gemeinde hat viele Möglichkeiten, im Natur- und Umweltschutz aktiver zu werden.

Die AAV setzt sich ein für: Den Ausbau des ÖPNV – natürlich barrierefrei – und Ausbau eines sinnvollen Radwegenetzes. Mehr Grün im Siedlungsbereich – Förderung von vertikaler Begrünung und Dachbegrünung! Vermehrte Nutzung sog. Ökokonten – Aufwertung von Naturflächen. Bereitstellung von Haushaltsmitteln für Natur- und Umweltschutz und transparente Darstellung, wie diese eingesetzt werden. Biotope erhalten und verloren gegangene wieder herstellen

Gemeindeschwester 2.0

Mit dem Programm „Gemeindeschwester 2.0“ fördert das Land Hessen ein Angebot für hilfebedürftige Menschen innerhalb einer Kommune. Ziel ist es unter anderen, die selbständige Lebensführung und soziale Teilhabe so lange wie möglich zu unterstützen. Die AAV hatte im letzten Jahr bereits eine entsprechende Beratung im Ausschuss Kultur, Sport und Soziales beantragt, dort steht der Punkt seitdem auf der Agenda. Für den Haushalt 2021 hat die AAV bereits die entsprechende Stelle beantragt. Nächstes Ziel es, einen entsprechenden Beschluss herbei zu führen.

Gemeindliche Gefahrenabwehr

Die AAV steht für eine sachgemäße Ausstattung der Feuerwehr und zum Erhalt der Feuerwehren in allen Ortsteilen, als tragende Säulen der Gemeindlichen Gefahrenabwehr. Für die drei wahrscheinlichsten Katastrophenszenarien: Unwetter, Starkregen und langfristiger Stromausfall sind Risiko-Analysen zu erstellen und daraus Handlungsansätze zu entwickeln und umzusetzen. Als Grundlage für eine effektive Warnung der Bevölkerung ist ein Sirenensystem zu erhalten, zu modernisieren und ggfs. auszubauen.

Gemeindliches Fördermanagement

Intensive Beobachtung aller durch Kreis, Land, Bund und EU angebotenen Förderprogramme. Überprüfung auf Eignung zur Durchführung  sinnvoller Maßnahmen in unserer Gemeinde. Beauftragung eines Mitarbeiters der Gemeinde mit dieser Aufgabe, zur optimalen Ausnutzung der Förderangebote für unsere Kommune.